Feuer- und Rettungswache 5 an der Sigmaringer Straße in Stuttgart Möhringen (Foto: Feuerwehr)
Die neue Feuer- und Rettungswache 5: Ein moderner Ersatz für die alte Wache in Degerloch – Fragen und Antworten zum Bauprojekt
Im August 2021 ist es soweit, dann soll die neue Feuer- und Rettungswache 5 an der Sigmaringer Straße in Betrieb gehen. Der Rohbau ist mittlerweile abgeschlossen. Zurzeit wird die Feuerwache außen verklinkert.
Mit über 9000 Quadratmetern Nutzfläche und modernster Ausstattung wird die neue Feuerwache in Stuttgart-Möhringen ein Highlight. Moderne Technologien wie das digitale Betoniertagebuch in der Software IRIS kommen auch schon im Bauprozess zum Einsatz.
Nach der Fertigstellung ersetzt die neue Unterkunft dann die alte Wache in Degerloch, die bereits seit 1966 in Betrieb ist.
Die Baustelle ist den Möhringern natürlich auch aufgefallen. In den Sozialen Medien von Mein Möhringen konntet ihr Fragen zum Bau stellen. Mustafa Sen (ITC Engineering GmbH & Co. KG), Hannah Knecht (Ed. Züblin AG) und Joachim Holder (Branddirektion Stuttgart) stehen nun für eure Fragen Rede und Antwort.
Wie unterscheidet sich die neue Feuer- und Rettungswache 5 von den anderen Feuerwehren?
Joachim Holder: Auf der neuen Feuerwache werden zunächst einmal alle Komponenten der „alten“ Feuerwache untergebracht, dadurch werden aktuelle Normen und Vorschriften umgesetzt. Zusätzlich bekommt die Freiwillige Feuerwehr Logistik einen neuen Standort. Der Stadtfeuerwehrverband, der Landesfeuerwehr Verband und das Katastrophenschutz Lager erhalten ebenfalls Räumlichkeiten und Büros.Wird die Feuerwehr beim Ausfahren auf die Sigmaringer das Sondersignal einsetzen?
Joachim Holder: Um ein Ausfahren ohne Sondersignal grundsätzlich zu ermöglichen, wird auf der Sigmaringer Straße eine Ampelschaltung installiert.Erhält die neue Feuerwache eine Auffahrt auf die B27?
Joachim Holder: Nein, an der Auffahrtssituation zur B27 wird nichts geändert.Was macht das Gebäude so besonders?
Joachim Holder: Städtebaulich formuliert der Entwurf ein ringförmiges, kompaktes Gebäudevolumen, dessen einzelne Funktionseinheiten sich um einen zentralen Innenhof gruppieren. Durch Varianz in der Geschossigkeit sowie durch die Ausbildung von Rücksprüngen wird der Baukörper in seinen Fluchten gegliedert. Die fugenartig ausgebildeten Verbindungen ermöglichen Blickbeziehungen zwischen Innenräumen und der Umgebung, dienen der Orientierung im Gebäude und bieten die Möglichkeit der Einbindung der öffentlichen Außenräume und Sportstätten.Welche ökologischen Aspekte wurden beim Bau berücksichtigt?
Joachim Holder: Durch den Einbau eines BHKW wird der Energie und Wärmebedarf der Feuerwache gedeckt. Des Weiteren werden große Dachflächen mit Photovoltaik bestückt, sämtliche Dachflächen werden mit extensiver Dachbegrünung bepflanzt.Wurden Maßnahmen getroffen, um den Lärm zu reduzieren?
Joachim Holder: Entsprechend einem vor Baubeginn gefertigten Lärmgutachten wird die rückwärtige Nachbarbebauung durch die architektonische Anordnung der Bauteile geschützt. Die Feuerwache ist so strukturiert, dass die vier Gebäudeteile als Lärmschutz für den Übungshof gegenüber Nachbarn dienen.Für den Bau der neuen Wache wurde sehr viel Beton verbaut. Wie lief die Koordination ab?
Hannah Knecht: Insgesamt wurden 10.785 m³ Beton und 1.365 Tonnen Bewehrungsstahl in den Rohbau eingebaut. Außerdem gründet die neue Feuerwache auf 269 Ortbeton-Rammpfählen.
Mustafa Sen: Die Beton-Bestellungen und Lieferungen werden mit der Cloudplattform IRIS koordiniert. Geplante Betonagen werden frühzeitig eingegeben, Änderungen sind jederzeit möglich. Die Übermittlung der Bestellung an den Lieferanten erfolgt digital über eine Schnittstelle zum System des Lieferanten. In dem Fall Godel Beton.
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, um die Fragen der Möhringer zu beantworten. Danke auch an Hannah Knecht, Benjamin Buchspieß und Bernhard Schwendemann für die Baustellenführung vor Ort sowie Laura Cyprian und Mustafa Sen, die diese organisiert haben.
Bilder während der Besichtigung im März und im Juli 2020: